Norge

Norge

Donnerstag, 3. Juni 2010

Tag 9, Vesteralen







Heute morgen um Punkt 08:00 liefen wir also in Harstad ein und hatten am Nordkap erfahren, dass hier auf den Vesteralen ein Zentrum für Walbeobachtung ist.

Wir sind also schonmal in die Richtung von Andenes, dem nördlichsten Ort auf den Vesteralen gefahren, um dann sobald die Firma erreichbar ist, anzurufen. Auf meine Nachfrage erfuhren wir dass um 11:00 das Boot zum Wale kucken raus fährt. Das hiess für uns 160 km in knapp 2 Stunden in Norwegen (höchstens 80 km/h erlaubt) auf sehr kurvigen Strecken zu reissen. Und ich musste noch tanken.  Also Gas dran und den Gashahn nicht mehr zudrehen. So haben wir das gemacht um durch eine Fahrt in Sonne, Regen und Hagel, + Tanken   5 Minuten vor 11 Uhr in Andenes am Whale research center anzukommen. Da wir, Jens und Tom fra Tyskland, angemeldet waren, stellte das aber kein Prooblem dar.

Zuerst wurde eine Führung durch ausländische Biologie-studenten angeboten,  um dann später zu sehen, ob wir heute rausfahren können, denn es war den ganzen Tag sehr stürmisch gewesen. In dem Zentrum ist sogar ein komplettes 17m langes Pottwalskelett ausgestellt. Dies alles ist vielleicht nicht für jeden so spannend aber ich interessiere mich eben schon lange für Wale und mit dieser Walbeobachtung ginge für mich ein Traum in Erfüllung.

Kleiner Exkurs in die Walforschung, für die die es interessiert:

Der Grund, warum dieses Walzentrum gerade hier in Andenes arbeitet, ist folgender:

Wale brauchen extrem viel Futter, ist ja klar bei teilweise ca. 45 to Lebendgewicht ( Ein Pottwal braucht etwa 1 to Fleischnahrung am Tag, 1 Blauwal bis zu 3 to Plankton, Grill und Algen).  In Norwegen ist ganz typisch, dass die Schelfkante, das heisst die Felswand, die vor dem Land im Meer ins Tiefwasser übergeht hier besonders steil ist. Vor der Küste Norwegens ist das Atlantikwasser extrem tief, teilweise bis 1800 m tief. Tiefenwasser und damit sehr kaltes Wasser ist sehr nährstoffreich. D.h. tote Tiere und Pflanzen sinken auf den Grund und von diesen Nährstoffen, die sich dabei entwickeln, können sich Plankton, Algen und Minikrebse sehr gut ernähren und vermehren sich stark. Diese werden wiederum direkt von Bartenwalen (z.B.Blauwal, Grauwal, Grindwal) gefressen und von kleineren Fischen. Die wiederum von grösseren, diese von ganz grossen und die ganz grossen eben vom Pottwal und von den Orkas (Zahnwale).  Somit fühlen sich die Wale hier besonders wohl. Und bei Andenes ist die Besonderheit, dass es fast keine Stelle auf der Welt  gibt, bei der diese Tiefseekante so nah am Land ist. Man fährt mit dem Boot nur 1h hinaus ins Beobachtungsgebiet, das ist einmalig.

Hier trifft man vor Allem auf den Pottwal. (Die Art wie Moby Dick, nur in schwarz)

Pottwale können bis 20 m lang werden und sind wie gesagt Fleischfresser. Am liebsten jagen sie Tintenfische oder Riesenkraken (die übrigens bis heute noch kein Forscher gesehen hat, aber durch Funde an Stränden und in Pottwalmägen ist bewiesen, dass sie existieren. Sie werden bis zu 17 m lang.)

Weiterhin kann man hier Grauwale, Grindwale, Schweinswale, Narhwale (das sind die mit dem gedrehten Horn auf der Nase),  und Orkas beobachten.

Nachdem wir das alles erfahren hatten, wurde jedoch klar, dass wir heute morgen nicht rausfahren können, es war zu stürmisch.  Also sollten wir gegen 17:00 nochmals wiederkommen.

Tom und ich suchten solange eine Bleibe für die Nacht aber da es sehr kalt ist und das Wetter so wechselhaft, haben wir uns lieber eine kleine Hütte auf einem Campingplatz gemietet und Lebensmittel für heute und morgen früh eingekauft.

Um 17:oo fuhren wir dann nochmals zum Walzentrum, jedoch wurde aus der Waltour heute nichts mehr. Es war nach wie vor zu stürmisch draussen auf See.

Schade… nun hoffen wir, dass es morgen früh klappt. Um 11:00 wissen wir mehr.

Es ist 23:00, Tom pennt und ich komme grade von einem Strandlauf in der Nachtsonne zurück. Ihr könnt Euch das nicht vorstellen, wie schön das ist. Weisse Sandstrände in der Nachtsonne, dahinter schneebedeckte berge.  Heute Abend war es garnicht mehr so kalt und das Wetter sieht gut aus, sodass wir morgen hoffentlich die Waltour machen können.

Drückt uns die Daumen!

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen