Norge

Norge

Freitag, 18. Juni 2010

Fazit

Fazit:
Nachdem wir nun wieder zuhause angekommen sind, haben wir 6300 km hinter uns gebracht.
Alle Wetterarten haben wir erlebt, von Sonne über Nebel, Wolken, Dauerregen Hagel und Schnee.
Eine Menge Erfahrung mit Kälte, Feuchtigkeit und den passenden Kleidern haben wir gesammelt und mal wieder rausgefunden, dass es mit der passenden Kleidung kein schlechtes Wetter gibt.
Norwegen ist für mich mit Deutschland das schönste Land, das ich je in meinem Leben gesehen hab. Es ist extrem, sonnig, regnerisch, wild, rauh, malerisch und einmalig in den Zusammensetzungen aus den extremsten Landschhaften. Der Trip hat sich voll gelohnt und diese Art von Urlaub hat mir trotz all der Strapazen mal wieder das gegeben, was ich erwartet hab. (Wobei es nun auch wieder fü ne Weile reicht..)
Tom hat sich mal wieder als verständnisvoller, spassiger und gut vorbereiteter Reisepartner herausgestellt. Ein toller Typ.
Wir waren ein tolles Team und die Reise schreit nach extremen Fortsetzungen…
Freut Euch auf den Diavortrag über Norwegen. Die Bilder sind atemberaubend schön.

Deutschland ist ganz schön lang...

Gegen 08:00 fuhr ich also in Flensburg weg bei strahlender Sonne.
So ca. 10-12 Fahrstunden hatte ich vor mir...also Gas dran...ein 140er Schnitt muss doch machbar sein...
Jedoch sind ein paar Stunden mit 140 aufrecht sitzend auf einer Enduro um es mal so auszudrücken ein gutes Training für den gesamten Oberkörper.
Bis ich nachmittags auf Höhe Würzburg war, hatte ich tatsächlich evtl. noch vor direkt nach Pichl (Österreich) zu den Undinger Fussballern durchzufahren, was dann 1150 km gewesen wären, jedoch hat mich Thor auf den Boden der Tatsachen zurück geholt... es sollte nicht alles so einfach bleiben...er wollte mir wohl nochmal zeigen, wie es in Norwegen hätte werden können...
Nachdem ich mich daheim angemeldet hatte, mit Tom telefoniert und wir noch darüber witzelten, dass ich nach 600 km immer noch keine Reifenpanne hatte fühlte ich, dass sich das Fahrverhalten meiner Honda merklich verschlechterte. Das kam mir komisch vor..doch der Vorderreifen hatte nichts. Ich hielt an einem Parkplatz und tatsächlich war der Hinterreifen platt...toll 300 km vor der Heimat..
Und das Beste: Ersatzschlauch hatte ich dabei aber die Reifenmontierhebel waren beri Tom im Motorrad...
Ich dachte mir, das sei wohl nun endlich die Möglichkeit, mal den guten alten ADAC zu bemühen, wenn ich schon mal eine Panne in Deutschland und nicht in der Mongolei hab..:-) Die kamen auch nach 2,5 Stunden, er hatte jedoch auch keine Montierhebel dabei. Also Motorrad verladen und zur Heimwerkstatt, inzwischen war es 20:00h.
Der Chef der Werkstatt war jedoch so freundlich, mir seine Montierhebel auszuleihen und zu warten, bis ich den Schlauch getauscht hatte, damit ich wie ich ihm klar gemacht hatte, an diesem Abend noch in meinem Bett einschlafen werde.
Als ich gegen 21:ooh in Würzburg wegfuhr, empfing mich das Schwabenland dann zum Abschluss noch mit ströhmendem (oder wie die Balina sagen: Strippenregen) Giessregen, der mich bis heim begleitete...
aber im eigenen Bett wird alles gut...

Deutschlaaaaand, Deutschlaaaaand...

Dänemark hat uns mit Sonne empfangen und wir durchfuhren dieses sicher auch schöne Land mal wieder zügig um ins schöne Deutschland zu kommen.
Vor Flensburg trennten wir uns, Tom fuhr Freunde besuchen und dann nach Hause.
Ich besuchte meinen Kumpel Nils in Flensburg, übrigens eine wunderschöne Stadt, echt lohnenswert, nur eben etwas weit von uns weg. Nach einem gemütlichen Nachmittag und Abend an der Hafenspitze von Flensburg bei Abendsonne, fuhr ich dann am nächsten Tag weiter..

Tag 19 - 22 Hütte Moss










In der Hütte angekommen, haben wir erstmal den Rest der Nacht und fast den kompletten nächsten Tag zum ausschlafen verbraucht um dann abends noch einkaufen zu gehen und ein paar Kleinigkeiten an den leidenden Motorrädern in Ordnung zu bringen.
Und so genossen wir die Einsamkeit der Hütte im Wald mit gutem Essen, fernsehen und Motorräder basteln.
Seit langem plante ich bereits auf ein Mark Knopfler-KOnzert zu gehen. Der wäre auch nächste Woche, wenn ich wieder arbeiten muss, in Stuttgart gewesen, tja, also hatte ich die Sache bereits abgeschrieben, bis mir in Bergen ein Plakat von ihm auffiehl.
Tatsache, er war uns nach Norwegen hinterher gereist. Diese Chance musste ich nutzen.
Genau zu der Zeit, als wir in der Hütte waren, war er in Oslo, genial, also hin.
Karten gab es noch auf der Strasse günstiger als an der Abendkasse und ab ins Getümmel.
Da ich die dunklen Wolken über Oslo bemerkt hatte, stellte ich mich wohlweisslich unter einen Baum. Eine weisse Entscheidung, denn kurz später öffnete Thor den Himmel und liess Oslo fluten. Alle waren mit diesen dünnen Plastik-event-Regenmänteln ausgestattet und so sah das Ganze in der Stunde vor dem Konzert eher aus wie das jährliche Treffen des KuKluxKlan...
Das KOnzert war wie erwartet Spitze und so fuhr ich gegen 00:00 wieder mit dem Zug nach Moss. Oslo wird immer schöner und mit der neu umgebauten Aggerbrygge ist noch mehr Cafehaus/Bar/Lifestyle zu spüren..
Am letzten Tag vor dem Boarden auf die Fähre in Oslo nach Fredrikshaven (DK) besuchten wir noch Gun und liessen uns auf ihrer herrlichen Terrasse bei Waffeln, Vanilleesis und frischen Erdbeeren von der Sonne braten.
Dann abends aufs Schiff und wir sassen noch lange in der Sonne an Deck mit einem kühlen Sixpack zur Erstversorgung :-)

Tag 18 Regenfahrt durch den Süden

Wir wollten eigentlich von Bergen aus 250 km richtung Süden zum Lysefjord und zum Preikestolen, einem 600 m hohen Felsen, der sich direkt aus dem Lysefjord erhebt. Jedoch hat es morgens in Bergen bereits so geregnet, dass wir damit rechneten den Preikestolen wohl ausfallen zu lassen.

Wir sind dann erstmal richtung Süden aufgebrochen, weil wir auch zur Hütte nach Moss erstmal südlich fahren mussten. Aber auch Später hat sich bis zur Kreuzung richtung Osten das Wetter nicht verbessert und so fuhren wir richtung Oslo hatten dann nur noch ca. 450 km vor uns. Wir Beide planten insgeheim bereits im Kopf, die Strecke bis zur Hütte vielleicht komplett durchzuziehen. Also folgte ein kompletter Regen-fahrtag, nicht so schön wie Sonne aber auch durchaus spassig. Ich wusste nicht, dass es soviel regnen kann. Wir durchfuhren die Hardangervidda und die Telemark und kamen dann abends, nachdem wir grade noch die Horten-Moss-fähre erreicht hatten um 22:30 an der Hütte an… endlich Trockenheit und Wärme.. nach ca. 600 km Regenfahrt an dem Tag hat es dann auch gereicht. Und wie sagten schon die Wikinger? Was nicht direkt tötet, macht hart..


Leider gibt es von dem Fahrtag keine Bilder, da es fast unmöglich ist in voller Regenmontur die Kamera rauszuwurschteln...stellt es Euch einfach bildlich vor..

Donnerstag, 10. Juni 2010

Tag 16 und 17 Bergen






Seit gestern Abend sind wir in Bergen angekommen, einer der schönsten Städte der Welt. Vor allem im Sommer. Alle sind auf den Strassen unterwegs, die Cafés, Restaurants und Bars sind voll und auf den Booten, die im Hafen liegen ist Party angesagt. Wir mittendrin und folgende Nachtsonnenstimmung: schaut selbst!

Tag 15











Ein perfekter Fahrtag mit Übergängen aus Traumserpentinen, Sonne ins Visier, vereiste Bergseeen, die in der Sonne glitzern, Wasserfällen am Strassenrand.

Eine Fährfahrt durch den weltbekannten Geirangerfjord lässt einem fast den Atem stocken, 1000 m hohe Felswände, die direkt aus den Schwarz schimmernden Fjordtiefen emporsteigen und Wasserfälle, die genauso tief wieder hinabfallen.

In Geiranger angekommen, mussten wir erstmal  über ein Kreuzfahrtschiff staunen, das gerade mal so in den Fjord passte und dessen Beiboote so gross wie unsere Fähre waren…

Sogar die Queen Mary 2 war schon in dem Hafen.  Mit der Tiefe gibt es bestimmt kein Problem, aber eng geht es bestimmt zu.

Ab Geiranger, ein Örtchen vergleichbar mit Ischgl, in dem jeder Meter für Touristen umgebaut wurde, wanden wir uns wieder hinauf auf Gletscherhöhe und quälten die Maschinen auf den letzten Rillen um die Kurven.  

Weiter durch die atemberaubende Bergwelt umfuhren wir den grössten Gletscher des europäischen Festlandes. Den Jostedalsbreen.  60 km lang, 347 km² gross, teilweise bis 600m dick !   Zwischen allen Bergen in der Region sieht man die verschiedenen Gletscherzungen ins Tal ragen und aus allen Ritzen der Felsen fliesst das Schmelzwasser.  Überall,  unfassbare Mengen an Wasser.

Nach einem schönen Serpentinenpass zum Abschluss beendeten wir den Fahrtag mit einem wilden Camp hoch in den Bergen mit Blick auf einen Gletschersee und die tiefstehende Nachtsonne bei einem ausgedehnten Veschper.  

Während Tom mal wieder schlief,  ging ich los auf eine Nachtwanderung gegen 23:30  und wollte erst gegen 01:00 die ruhige Einsamkeit der Bergwelt wieder  verlassen.  Bisschen geschwollen aber es war so…