Norge

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Montag, 31. Mai 2010

Tag 3 Finnland, Ein Tag zum rausstreichen



Tag 3:

Nach einer sehr langen Nacht ( irgendwie sind wir die Reiseanstrengungen noch nicht so richtig gewöhnt) , wir haben also bis 12h00 geschlafen und wachen am Regen auf unseren Zelten auf.  Ich hab ja gehofft, dass das die Tannennadeln sind, die von den Bäumen fallen, aber war wohl nüscht.

Also im Regen aufstehen, spülen, alles nass einpacken und Regenkombis anziehen.

Als Tom schon auf der BMW sitzt, schwitzend in der Thermokombi und Jens komplett eingepackt  auch etwas überhitzt und mit bereits leicht feuchtem Gefühl im Motorradanzug  nun auch auf seiner voll bepackten Honda sitzt, fällt ihm beim Anlasser drücken auf,  dass sich rein garnichts bewegt. Tom weiss gott sei dank davon noch nichts, wird es aber gleich durch ein leises „Oh scheisse“ von Jens erfahren.

Es leuchtet nämlich nicht ein Lämpchen im Cockpit der Honda. Als ich den Schalter für die Griffheizung auf „on“ sehe, wird mir vieles klar und kurz danach auch, was das nun für uns bedeutet.

Onkel Tom sagt garnichts, steigt wortlos von seiner BMW ab und zieht seine Thermokombi wieder aus.  Eine Africa Twin, mit Gepäck ca 300 kg  im nassen Gelände ohne Motorkraft zu bewegen, wird anstrengend werden. Wir überlegen, was können wir tun. Ein Hang is nicht in der Nähe und die Batterie ist völlig platt. Das Überbrückungskabel, das ich daheim noch in der Hand hatte, hab ich als überflüssig wieder weg gelegt.

Aber Tom hat ein paar 1 mm² kabel dabei und die müssen wohl die Lösung sein, egal wie…

Also alles wieder abpacken, im gleichen Moment fängt es wieder an zu pissen. Es ist uuunfassbar.

Wir bauen die Sitzbänke ab, schliessen die Kabel an, wollen damit meine Batterie mit Toms BMW laden und hoffen ( Tom betet) dass die Kabel nicht durchschmelzen.

Nach kurzer Zeit sind meine Haare durchnässt, die Jacke auch aber mir wird nicht kalt, da ich ja noch vor Wut über mich selbst koche. Ich wusste in dem Moment nicht so genau, ob ich nicht doch lieber wieder im Büro wär..

 Während ich am Gashahn der BMW drehe und stehe (um die Batterie schneller zu laden), lockern sich trotz allem wie immer durch Geisterhand meine Nerven und wir können bereits wieder über die Situation lachen. Ohne diese Aktion hätten wir wohl nie rausgefunden, wie gut sich Motorradabgase zum Haare föhnen eignen.

Eine weitere Stunde später ist alles wieder zusammengebaut und wir machen uns im ströhmenden Regen auf die Piste.  Wir überqueren den ersten finnisschen See mit einer der vielen „Brücken“-fähren. Das sind Fähren wie die Rheinfähre Kappel, die statt einer Brücke immer hin-und her pendeln.  Macht Spass, sie sind umsonst und man hat eine kurze Verrschnaufpause.  Trotz alledem schaffen wir an dem Tag noch ca. 250 km.

Ist nicht wirklich viel aber mehr war aus diesem Tag wirklich nicht raus zu holen.

Am Abend hört der Regen auf, wir finden noch nen Supermarkt, ich kaufe auf gut Glück ein paar Würste zum grillen oder braten, Ketchup dazu und wir sollten noch für den Tag entschädigt werden:

Ich fahre, um einen Schlafplatz zu finden in einen kleinen Feldweg und dahinter befindet sich ein kleines Privatgelände mit Feuerhütte.  Wir sind so frech, schlagen dort unsere Zelte auf, können am Feuer unsere Klamotten trocknen und die Würste grillen. Ein schöner,  trockener Abend folgt.

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